23. Dezember 2016

Weihnachtsplätzchen für Kompostwürmer

Wir Kompostwürmer haben inzwischen mitbekommen, dass es bald ein wichtiges Fest gibt. Ihr Menschen nennt es Weihnachten.

Auch wir Wurmis wünschen Euch ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest
und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
 
Und damit wir uns mit Euch freuen können, hat uns unser Mensch heute ein besonderes Leckerli gegeben. Dieses Leckerli ist für uns so etwas, wie die Weihnachtsplätzchen für Euch Menschen:

26. November 2016

Kompostwürmer werden gezählt und Wurmhumus geerntet

Vor ein paar Wochen hat unser Mensch uns Kompostwürmer gezählt und uns mit frischem Substrat versorgt. Das war aufregend für uns.

Vorbereitung der Wurmzählung und Humusernte

Er hat dafür zunächst die Kokoserde, die unser frisches Substrat werden sollte, in zwei Eimern gewässert. Als sie genug aufgequollen war, hat er einiges von der Kokoserde in eine zusätzliche Kiste (die Parkkiste) gelegt, damit wir uns darin nach der Zählung erst einmal verkriechen konnten.

Außerdem hat er zunächst eine einfache Plastiktüte genommen, wo er unsere Wurmerde kurz zwischengeparkt hat, bevor er sie in den Gewebesack umgeschüttet hat, wo sie endgültigt gelagert wird. Die Plastiktüte war durchsichtig und deshalb konnte er einfach kontrollieren, ob einer von uns Wurmis mit in die Tüte geraten ist, bevor er den Humus in den großen Sack geschüttet hat. Bei der Arbeit hat er natürlich Handschuhe getragen, wie die Profis das empfehlen.

Ernte von Wurmhumus und Zählung der Kompostwürmer
Das sah dann so aus: Rechts die Kiste, in der wir zuletzt gewohnt haben und in die wir nach Zählung, Wurmhumusernte und Reinigung der Kiste wieder einziehen werden. In der Mitte die Tüte, in der der Humus zwischengeparkt wird. Links, die Kiste in der wir Würmer zwischengeparkt werden, bis wir wieder in unsere alte Kiste einziehen.

Ein Trick bei der Wurmhumus-Ernte

Unser Mensch hat sich übrigens eines Tricks bedient:

30. Oktober 2016

Kompostwürmer - zu viele Würmer in der Wurmkiste?


Seit fast genau acht Monaten leben wir Kompostwürmer bei unserem Menschen in inzwischen zwei Wurmkisten. Anfang März waren wir 500 Dendros und lebten in einer Kiste. Seitdem haben wir uns kräftig vermehrt.

Eisenia hortensis (Dendrobena veneta) in einer Wurmkiste
Deshalb hat unser Mensch etwa drei Monate nach unserem Einzug in die erste Kiste für uns eine zweite Kiste mit Kokoserde und ein wenig Zeitungspapier vorbereitet. So sah das aus:
Wurmkiste mit Kokoserde und Zeitung vor dem Umzug der Kompostwürmer
Danach wurden etwa ein Drittel von uns Kompostwürmern mit unserem Substrat aus der ersten Kiste in die neue Kiste verlegt.

Nur wenige Minuten später haben sich viele Dendros bereits eingegraben:

Dendrobena veneta in einer Wurmkiste nach dem Einzug
Auch seit dieser Teilung haben wir fleißig weiter Nachwuchs produziert. Jetzt fragt Ihr sicher, ob wir uns weiter so vermehren, dass wir eines Tages so viele werden, dass es uns  in unseren Kisten zu eng wird und die Kisten vielleicht sogar "überlaufen"?

Wir können Euch beruhigen. Vor einer "Überbevölkerung" von uns Kompostwürmern müsst Ihr Menschen keine Angst haben. Wir werden bei unserem Menschen nicht eines Tages das ganze Badezimmer besiedeln.

Wie bei so vielen Dingen bei uns Kompostwürmern, die wir ja eine uralte Spezies sind, sehr viel älter als Ihr Menschen, haben wir im Laufe unserer Entwicklung gelernt, uns anzupassen.

Wir sind in der Lage, unsere Population unserer Umgebung anzupassen. Was das Wort "Population" bedeutet, fragt Ihr? In der Biologie bedeutet "Population" "die Tiere oder Pflanzen, die zur gleichen Zeit am selben Ort leben und sich miteinander fortpflanzen können" (Quelle: Wikipedia).

Das ist ganz einfach. Wenn es eng werden könnte, bekommen wir einfach weniger Nachwuchs. Wie viel Platz wir in unserer Kiste haben, merken wir ja. Zugegeben, wir müssen darüber nicht "nachdenken", wir haben auch keinen Anführer, der uns steuert, wir haben dieses Verhalten ganz einfach in unseren Genen.

Auch wenn wir weniger Futter bekommen, bekommen wir weniger Nachwuchs, damit weiterhin alle satt werden. In der Natur kann dies ja immer leicht passieren, dass weniger geeignetes Futter für uns zur Verfügung steht. Dass wir weniger Futter von unserem Menschen bekommen, wollen wir nicht hoffen.

Unser Mensch hat unsere Kisten seit der ersten Teilung vor fünf Monaten nicht mehr geteilt. Wir haben uns in der Zeit weiter kräftig vermehrt. Aber unser Mensch hat festgestellt, dass wir seit zwei bis drei Monaten deutlich weniger Kokons abgelegt haben. Es sind auch weniger Babywürmchen zu finden. Er hat daher keine Angst, dass wir eines schönen Tages sein ganzes Badezimmer bevölkern, weil es uns in unseren Kisten zu eng geworden ist.

Wenn unser Mensch zukünftig unsere Kisten wieder teilt und uns auf weitere Kisten verteilt, werden wir wieder mehr Kokons ablegen. Aus den Eiern in den Kokons werden dann wieder Babywürmchen schlüpfen.

Nach einer Teilung dauert es ein wenig, bis wir wieder Kokons ablegen, weil wir uns an unsere neue Umgebung erst gewöhnen müssen, insbesondere in den neu angelegten Kisten. Aber, sobald wir uns eingelebt haben, geht es wieder los. 

23. Oktober 2016

Kompostwürmer und der Herbst

Wir Kompostwürmer sind in einem gewissen Rahmen sehr anpassungsfähig. Das gilt auch für die Jahreszeiten und die damit verbundenen Temperaturen.

Hier im Rheinland ist seit einigen Wochen der Herbst eingekehrt. Die Temperaturen sind kräftig gesunken, insbesondere draußen in der Natur. Aber auch in der Wohnung unseres Menschen ist es kühler geworden.

Wohlfühl-Temperatur für Dendrobena veneta

Am liebsten haben wir es zwischen 15° C und 25° C. Bei diesen Temperaturen fühlen wir Dendros uns am wohlsten. Wenn unsere Kiste in der Wohnung steht, ist das von der Temperatur her für uns optimal.

Kompostwürmer in einer Wurmkiste im Herbst

Kompostwürmer im Herbst und Winter

Steht die Kiste aber im kalten Keller, in einer Garage oder gar in einem Gartenschuppen, müsst Ihr Menschen auf uns aufpassen. So lange es 5° C oder wärmer ist, besteht noch keine Gefahr für uns. Wird es aber frostig, solltet Ihr für uns ein wärmeres Plätzchen suchen oder Maßnahmen ergreifen, damit wir nicht erfrieren. Denn, Frost überleben wir leider nicht.

Außerdem müsst Ihr bei kühleren Temperaturen darauf achten, dass Ihr uns nicht überfüttert. Wir sind dann nämlich nicht mehr so aktiv und unser Stoffwechsel ist reduziert. Daher haben wir nicht so viel Hunger.

Wenn Ihr jetzt zu viel füttert und wir mit dem Fressen nicht hinterher kommen, könnte das Futter faulen und das ist gar nicht gesund für uns. Letztlich könnte die Kiste sogar (biologisch) "umkippen" und es setzt ein Massensterben ein. Am besten beobachtet Ihr uns um heraus zu finden, wie viel wir fressen und gebt uns dem entsprechend.

Übrigens, ein untrügliches Zeichen, dass Ihr uns zu viel Futter gegeben habt, ist, wenn das Futter anfängt zu faulen oder sogar zu stinken. Dann solltet Ihr alle faulen Stellen entfernen und entsorgen (z.B. im Biomüll). Normalerweise stinkt unsere Kiste nicht, sondern riecht angenehm nach Waldboden oder Laub oder nach dem, was Ihr uns als Futter gegeben habt (z.B. Kohl).

Kompostwürmer in der Wohnung 

Unser Mensch muss in seiner Wohnung nicht so sehr darauf achten, wie viel er uns füttert. Da dort die Temperaturen relativ konstant sind und nur wenige Grade Unterschied herrschen (es sei denn, es wird im Sommer richtig heiß: Kompostwürmer und die Hitze) , macht es nicht viel Unterschied, wie viel wir in den verschiedenen Jahreszeiten fressen.

Kompostwürmer draußen 

Anders ist es, wenn wir ständig draußen leben. Dann müssen wir auf jeden Fall vor Frost geschützt werden. Den vertragen wir nämlich gar nicht. Auch im Herbst besteht bereits Frostgefahr, selbst im milden Rheinland!


25. September 2016

Kompostwürmer lieben ihre Ruhe

Ihr werdet es kaum glauben, aber wir Kompostwürmer sind sehr genügsame kleine Kerlchen. Am liebsten haben wir einfach nur unsere Ruhe.

Dann können wir ungestört unserer absoluten Lieblingsbeschäftigung nachgehen, dem Fressen. Gebt uns leckeres Futter und Ruhe und wir produzieren für Euch den (beinahe?) besten Dünger der Welt: Wurmhumus.

Was wir gar nicht mögen und wodurch wir gestresst werden, sind Erschütterungen und Vibrationen. Dadurch werden wir nervös und versuchen unter Umständen sogar zu fliehen. Jedenfalls können wir uns nicht mehr in Ruhe dem Fressen widmen.

Warum Kompostwürmer keine Erschütterungen mögen

Der Grund ist der, dass wir durch leichte Erschütterungen gewarnt werden, wenn sich ein z.B. Maulwurf nähert. Dann gehen bei uns die Warnlampen an, weil er einer unserer ärgsten Fressfeinde ist. Für ihn sind wir eine Delikatesse. Deshalb mögen wir generell keine Erschütterungen.

Wenn Ihr überlegt, wo Ihr unsere Wurmkiste aufstellen sollt, dann gebt uns bitte ein möglichst erschütterungsfreies Plätzchen. (Mehr zum Thema: "Wohin mit der Wurmkiste?" .)

So sieht es aus, wenn Ihr Menschen Licht gemacht und in unserer Kiste gewühlt habt:

Wurmkiste mit Futter
Es gibt zwar viel leckereres Futter, aber wir Wurmis haben uns verkrochen.

Warum Kompostwürmer Licht meiden

Wie Ihr seht, mögen wir auch kein Licht. Dann verkriechen wir uns, weil wir uns vor UV-Licht in Acht nehmen müssen. Deshalb haben wir es auch ganz gerne, wenn der Deckel unserer Kiste, der natürlich zahlreiche Luftlöcher hat, verschlossen ist. Dann können wir ganz ungestört in unserer dunklen Kiste herumkriechen.

Über Licht haben wir auch bereits einen Post verfasst: Kompostwürmer und das Licht - Vorsicht UV-Licht. Einen Trick, wie Ihr uns beobachten könnt, haben wir Euch auch schon verraten: Wie Kompostwürmer beobachten?

Übrigens, wir lieben es auch nicht so sehr, wenn Ihr zu oft nach uns schaut. Dann macht Ihr ja auch immer Licht an und wir müssen die Flucht ins Substrat ergreifen. Unser Mensch schaut zum Glück inzwischen nicht mehr so oft nach uns.

9. September 2016

Kompostwürmer geben etwas zurück - Wurmhumus - Teil 3

Seit Ende Juli 2016 arbeiten wir Kompostwürmer mit unserem Menschen an seinem Projekt zu Rettung seiner Palme mit dem Produkt unserer Lieblingsbeschäftigung, dem Wurmhumus. In zwei Posts habe ich bereits darüber berichtet: Teil 1 und Teil 2 .  Heute gibt es wieder was zu erzählen.

Wir Ihr auf dem Foto sehen könnt

Frisches Blatt der Palme

hat die Palme inzwischen neue Blätter bekommen, in sattem Grün, wie Ihr im Vordergrund sehen könnt. Im Hintergrund seht Ihr noch alte Blätter mit braunen Stellen.

Wenn Ihr jetzt noch bedenkt, wie dieses satte Grün entstanden ist: Am Anfang stand die Wurmkiste mit feuchtem Zeitungspapier (Vorbereitung der Wurmkiste), dann kamen wir Kompostwürmer hinzu (Der Einzug), wir bekamen die für uns bekömmlichen Küchenabfälle, weiltere Zeitungen und Karton und ein paar (Mineralien) zu fressen und haben uns an die Arbeit gemacht. Dabei ist Fressen unsere absolute Lieblingsbeschäftigung und unser Mensch braucht nicht einmal einen Garten. Ist das nicht toll?

Ab September bekommt die Palme nur noch ein Mal pro Woche ein bis zwei Löffel von unserem Wurmhumus und nicht mehr mehrmals wöchentlich.

Wir halten Euch weiter auf dem Laufenden. Anfang Januar gibt es einen neuen Post (Teil 4) am 2.4.17 Teil 5

4. September 2016

Kompostwürmer lieben Zeitungen

Ihr werdet es kaum glauben, aber wir Kompostwürmer sind Fans der guten, alten Zeitung, ganz klassisch aus Papier. Unser Mensch versorgt uns regelmäßig mit dem Lesestoff.

Kompostwürmer mit Frischfutter und Zeitungen
Zugegeben, auf dem Foto seht Ihr uns nicht, da wir uns gerade mal wieder verkrochen haben. Unser Mensch hat zu viel Licht gemacht und in unserer Kiste herumgewühlt. Da haben wir uns eben mal verdrückt. Später wollte er uns nicht schon wieder stören und mit Licht stressen, deshalb hat er das Bild lieber ohne uns gemacht.

Ihr werdet Euch auch fragen, was soll das mit den Zeitungen, die Wurmis haben doch gar keine Augen und können folglich auch nicht lesen?

Damit liegt Ihr vollkommen richtig! Vielmehr dreht es sich auch hier mal wieder ums Fressen. Wir lesen die Zeitungen nicht, sondern haben sie zum Fressen gern. Die Zeitungen bestehen aus Zellstoff und der habt einen hohen Anteil an Kohlenstoff. Kohlenstoff fehlt in unserem Frischfutter weitgehend. Wir brauchen ihn aber für unsere Gesundheit und unsere Verdauung. Dann gibt es außerdem schön krümeligen Wurmhumus.

Statt Zeitungen fressen wir aber auch sehr gerne Wellpappe, Rollen von Küchen- oder Toilettenpapier, unbehandelten Karton, Kaffeefilter (siehe Foto), Teebeutel, etc., alles zerkleinert, unbedruckt und ohne Aufkleber und Klammern. Fachleute sagen, Papier oder Karton sollte etwa 30% Anteil an unserem Futter haben. Bitte kein Hochglanzpapier und kein (z.B. mit Chlor) gebleichtes Papier füttern. Das ist für uns giftig. Werbeprospekte könnt Ihr leider nicht in unserer Kiste entsorgen!

HINWEIS: Eierkartons bekommen wir nicht mehr, da sie mit Keimen von den Eiern belastet sein oder für uns ungesunde Inhaltsstoffe enthalten können.

Diese Zeitungen und Kartons könnt Ihr auch zur Feuchtigkeitsregulierung unseres Substrats verwenden. Wenn das Substrat matschig geworden ist, könnt Ihr sie trocken einbuddeln. Sie nehmen dann einen Teil der überschüssigen Feuchtigkeit auf. Ist es zu trocken, solltet Ihr das Material vor dem Einbuddeln gut wässern.

Was Ihr auf dem Foto nicht seht: Unser Mensch hat auch jede Menge Karton für uns ins Substrat eingebuddelt. Deshalb hat er so viel in unserer Kiste herumgewühlt und uns damit gestresst.

Übrigens: In unserer Wurmkiste hat alles mit Zeitungen angefangen: Der Anfang: Vorbereitung der Wurmkiste .

Es gibt übrigens auch einiges, was wir Kompostwürmer nicht fressen. Das könnt Ihr hier lesen. 

25. August 2016

Kompostwürmer benötigen Mineralien

Wie so oft, dreht es sich heute bei uns Kompostwürmern wieder ums Futter. Über unsere verschiedenen Lieblingsfutter habe ich ja bereits in diversen Posts berichtet.

Wir bekommen von unserem Menschen überwiegend das, was in der Küche übrig bleibt: Obstreste, z.B. Apfelkitsche, Schalen von Obst und Gemüse, Blätter von Gemüse und Salat, die unser Mensch sonst entsorgen würde, u.s.w. Außerdem bekommen wir Kaffeetrester mit Filtertüte, Eierschalenpulver, Eierkartonschnipsel, Zeitung, etc.

Diese ganzen für uns guten Sachen haben, bis auf das Eierschalenpulver, eines gemeinsam: es fehlen Mineralien und Spurenelemente. Für unseren Mineralhaushalt benötigen wir die aber dringend. Ansonsten können wir sogar unsere Fähigkeit zur Fortpflanzug wieder verlieren, wenn wir an Mineralmangel leiden. Das erkennt Ihr daran, dass sich unser Clitellum zurück bildet. oder es bildet sich erst gar nicht.  Außerdem kann es passieren, dass wir immer dünner werden.

Unser Mensch gibt uns deshalb etwa einmal wöchentlich einen Mineral Mix in Pelletform.

Mineral Mix-Pellets für Kompostwürmer
Den kann man über das Internet bei Händlern beziehen, die auch Kompostwürmer verkaufen. Dieser Mineral-Mix enhält nicht nur verschiedene Mineralien, sondern auch Spurenenlemente und Kalk und viele andere für uns gute Inhaltsstoffe, die uns helfen gesund zu bleiben.

Damit wir die Inhaltsstoffe der Pellets zu uns nehmen können, müssen wir erst warten, bis sie in der Feuchtigkeit des Substrats aufgequollen sind. Die Pellets  helfen daher auch, dem Substrat etwas Feuchtigkeit zu entziehen.

Wenn es aber schneller gehen soll, geht es auch so, wie auf dem Foto: unser Mensch hat aus den Pellets einen Brei gemacht (1 Teil Pellets auf 2 Teile Wasser).
Mineral-Mix-Brei mit Dendros

Alternativen zum Mineral-Mix

Statt Mineral Mix geben manche Menschen ihren Kompostwürmern in der Wurmkiste zur Versorgung mit Mineralien Urgesteinsmehl (dazu ein Update s. unten). Davon gibt es verschiedene Sorten, was auf Wikipedia erklärt wird. Ich habe leider keine Erfahrung damit. Oder die Menschen geben Erde aus dem Garten in die Wurmkiste. Dafür kommt es aber sehr auf die Zusammensetzung der Erde an. Auch damit habe ich leider keine Erfahrung.

Update vom 3.8.2018: Inzwischen bekommen wir auch Urgesteinsmehl . Den Post dazu findet Ihr hier: Kompostwürmer und die Mineralien - Urgesteinsmehl

Weitere Posts zum Thema Futter findet Ihr hier.

20. August 2016

Kompostwürmer geben etwas zurück - Wurmhumus -Teil 2

Vor einer Woche haben wir angefangen, über die Entwicklung der Palme unseres Menschen zu berichten (Palme mit Wurmhumus-Teil-1). Die Palme bekommt seit Ende Juli regelmäßig zu jedem Gießen, d.h. ca. 2 bis 3 Mal pro Woche 1 bis 2 Löffel von dem Produkt unserer Lieblingsbeschäftigung von uns Kompostwürmern, nämlich Wurmhumus. Vorher hat die Palme nur ganz gelegentlich Wurmhumus bekommen (so 3 bis 4 Mal in den 3 Monaten davor).

Die Palme ist deswegen so besonders, weil sie vor etwa 1,5 Jahren durch eine Bautrocknung geschädigt worden ist und neue Blätter immer schon braune Spitzen bekommen haben, bevor sie überhaupt aufgegangen sind. Außerdem ist sie seit der Bautrocknung sehr geschrumpft. Vorher ging sie fast bis zur Decke. Und, sie hat mehr Blätter verloren als neue bekommen.

Aktuell ist es so, dass sich die Palme offensichtlich ihrer alten und kranken Blätter entledigt. Unser Mensch hat seit letzter Woche 6 braune Blätter abgeschnitten. Ihr seht auch jetzt noch viele braune Stellen.

Aber! Sie bekommt so viele neue Blätter wie noch nie. Unser Mensch zählt 15 bis 16 verschieden lange, grüne "Stengel", die noch nicht aufgehen. Die neuen Blätter, die bereits aufgehen, nicht mitgezählt. Vor einer Woche waren es noch um die 10. Auf dem Foto seht Ihr nicht alle neuen Spitzen, aber recht viele.

Palme eine Woche später

Wir hoffen, dass sie sich weiter so gut entwickelt und halten Euch auf dem Laufenden.

Inzwischen gibt es Neuigkeiten vom 9.9.16: Teil 3 , vom 6.1.17: Teil 4  und vom 2.4.17: Teil 5

13. August 2016

Kompostwürmer geben etwas zurück - Wurmhumus - Teil 1

Die Lieblingsbeschäftigung der Kompostwürmer

Die absolute Lieblingsbeschäftigung von uns Kompostwürmern ist Fressen. Gerade wir Dendrobena veneta können eine Menge Futter verdrücken. Es wird behauptet, wir würden täglich bis zu unserem halben Körpergewicht wegputzen. Manche Menschen meinen, wir würden sogar noch mehr schaffen.

Das "Schwarze Gold des Gartens"

Aber wir Dendros nehmen nicht nur. Wir geben auch etwas zurück: den von uns produzierten Wurmhumus. Der soll ausgesprochen Nährstoffreich sein, so sehr, dass manchmal sogar vom "Schwarzen Gold des Gartens" gesprochen wird. Ich finde das etwas übertrieben. Aber seis drum. Ich habe mir das nicht ausgedacht.

Experiment Palmenrettung

Unser Mensch hat jedenfalls inzwischen ein paar Mal, ein wenig Wurmhumus aus unserer Kiste entnommen. Er gibt ihn einer Pflanze, die im letzten Jahr im Frühjahr wegen einer Bautrocknung sehr gelitten hat und sich davon nicht wieder erholen konnte.

Es handelt sich um eine Chrysalidocarpus lutescents - Areca Palme (auch Goldfrucht-Palme genannt), die schon viele Jahre bei unserem Menschen im Wohnzimmer steht. Diese Palme war bis zu der Bautrocknung (nach einem Wasserrohrbruch) fast bis zur Decke gewachsen. Aktuell sieht sie so aus:
Areca Palme geschädigt durch Bautrocknung
Unser Mensch will seiner geliebten Palme eine Chanche geben und wir Kompostwürmer hoffen, ihm dabei helfen zu können.

Palmenrettung mit Wurmhumus: Der Anfang

Seit Ende Juli gibt es jetzt regelmäßig 2 bis 3 Mal pro Woche immer mit dem Gießen 2 Löffel Wurmhumus dazu. Vorher gab es nur vereinzelt und unregelmäßig kleine Portionen Wurmhumus. Wir wollen der Palme dabei helfen, neue und gesunde Blätter zu bilden. Die Blätter, die sich seit der Trocknung gebildet hatten, hatten oft schon braune Spitzen, bevor sie sich überhaupt geöffent hatten.

Jedenfalls kann unser Mensch jetzt schon beobachten, dass mehr als 10 neue Blätter kommen. So viele gab es seit der Bautrocknung nicht auf einmal. Und sie haben fast keine braunen Spitzen mehr.

Außerdem scheint sich die Pflanze alter (kranker?) Blätter zu entledigen. Es gibt parallel zu den sich neu bildenen Blättern auch einige, die braun werden und dann abgeschnitten werden können.

Wir halten Euch auf dem Laufenden über die Entwicklung der Palme mit hoffentlich positiven Nachrichten.

Inzwischen gibt es Neuigkeiten: Teil 2  und Teil 3  und  Teil 4  und Teil 5 .

Kompostwürmer und noch einmal lecker Futter

Zum Thema Futter für uns Kompostwürmer kann man viel sagen. Das hatte ich ja bereits erwähnt (z.B. hier ein Lieblingsfutter , Tricks fürs FutterTipps fürs Futter .)

Ich hatte auch schon einmal darauf hingewiesen, dass es für uns leichter ist, Futter zu verwerten, wenn es für uns ein wenig vorbereitet worden ist. Ein Trick ist beispielsweise, festes Futter zunächst einzufrieren, damit es davon (nach dem Auftauen) weicher wird.

Ein anderer Trick ist die Vorbereitung mit Pürierstab oder Mixer. Wobei es nicht unbedingt erforderlich ist, das Futter zu Brei zu verarbeiten. Eher im Gegenteil, denn wenn die Breischicht zu dick ist und wir die nicht schnell genug essen können, kann sie wegen Sauerstoffmangels faulig werden. Das ist dann für uns nicht gut und es fängt an zu stinken.

Unser Mensch hat für uns Kohlrabiblätter mit dem Pürierstab ein wenig vorbereitet. Das sah dann so aus:
Kohlrabiblätter mit dem Pürierstab zerkleinert
Abends haben wir das Futter bekommen. Am nächsten Morgen haben wir uns daran bereits gütlich getan, wie ihr auf dem Foto sehen könnt. Übrigens, ganz viele meine Kumpels sind unter dem Futter. Die könnt Ihr auf dem Foto gar nicht sehen.

Wenn unser Mensch uns die Blätter unzerkleinert gegeben hätte, hätten wir am nächsten Morgen damit noch längst nichts anfangen können, warum, könnt Ihr in dem Post nachlesen (Warum wir in unserem Futter herumkriechen).

5. August 2016

Kompostwürmer brauchen Feuchtigkeit

(Ergänzt am 15.9.16 u. 29.1.17)
Es gibt etwas, das für uns Kompostwürmer ausgesprochen wichtig ist: Feuchtigkeit. Wir Dendros brauchen und lieben Feuchtigkeit. Wir brauchen sie insbesondere deshalb, weil wir durch unsere Haut atmen. Und sie  muss dafür feucht sein.

Auf dem Foto
Dendrobena veneta in der Wurmkiste
seht Ihr uns nur in feuchten Bereichen. Auf dem trockenen Karton oder dem anderen trockenen Futter seht Ihr uns nicht. Trockene Stellen meiden wir nach Möglichkeit.

Wenn es im Sommer warm und zu trocken wird, dann bilden wir mit unseren Kumpels ein Knäul, um weniger Feuchtigkeit zu verlieren und nicht auszutrocknen. Aber das überleben viele von uns oft nicht. Deshalb ist es lebensnotwendig für uns, dass unser Substrat immer ausreichend feucht ist. Einen Test, ob sie richtig ist, könnt Ihr machen, indem Ihr eine handvoll Substrat (ohne Würmer und Kokons natürlich!) nehmt und ausdrückt. Dann sollten ein paar Tropfen Wasser heraustropfen.

Speziell wir Dendros lieben es eher etwas zu feucht als zu trocken. Wir tummeln uns immer gerne an den feuchtesten Stellen in unserer Kiste. Übrigens können wir in ausreichend sauerstoffreichem Wasser sogar eine kleine Weile unter Wasser atmen. Wie lange wir es unter Wasser aushalten, hat unser Mensch zum Glück mit uns nicht ausprobiert. Deshalb kann ich dazu leider (oder glücklicherweise?) nichts sagen. Update vom 15.9.2016  : Einer unserer Kumpels hat einmal ein Bad genommen und musste gerettet werden. Was genau geschehen ist, findet Ihr in: Kompostwürmer und die Hitze

Tipp für den Winter: Auch im Winter müsste Ihr darauf achten, dass es in unserer Kiste feucht genug ist. Das gilt insbesondere dann, wenn unsere Kiste in der Wohnung steht. Dann kann nämlich die trockene Heizungsluft für Probleme sorgen.

3. August 2016

Wie Kompostwürmer beobachten? - ein Trick

Vor einiger Zeit habe ich Euch ja schon mal etwas darüber erzählt, welches Verhältnis wir Kompostwürmer zum Licht haben (Post zum UV-Licht). Nicht etwa, dass wir zum lichtscheuen Gesindel gehören. Wir führen absolut nichts Böses im Schilde und trotzdem scheuen wir Licht, fast wie der Teufel das Weihwasser.

Lange Rede kurzer Sinn, UV-Licht ist für uns gefährlich. Eine zu hohe Dosis UV-Strahlung ist sogar lebensgefährlich für uns Kompostwürmer. Deshalb haben wir Sinneszellen, mit denen wir Licht wahrnehmen können und verkriechen uns so schnell wie möglich, sobald wir es bemerken.

Darum ist es so schwierig, uns zu beobachten oder gar zu fotografieren.

Jetzt kann ich Euch aber einen Trick verraten, wie Ihr Menschen uns beobachten könnt und wir uns trotzdem nicht ängstlich verkriechen. Auf dem Foto könnt Ihr es erkennen:
 
Kompostwürmer bei Rotlicht

Ihr könnt uns beobachten, wenn Ihr Rotlicht verwendet. Das Rotlich können wir mit unseren Sinneszellen nämlich nicht wahrnehmen. Aber, bitte grillt uns nicht! Rotlicht wird auf Dauer sehr warm. Daher bitte mit der Lampe Abstand halten, denn Hitze vertragen wir gar nicht. Außerdem trocknet unser Substrat aus, wenn Ihr uns zu lange mit Rotlicht in unserer Kiste beobachtet. Deshalb, bitte keine Dauerbeleuchtung mit Rotlicht! Ihr wollt ja sicher nicht, dass wir einen Hitzschlag bekommen.

31. Juli 2016

Kompostwürmer und ein weiteres Lieblingsfutter

Eigentlich sollen wir Kompostwürmer ja nichts Gekochtes zu fressen bekommen (auf einen Komposthaufen gehören auch keine gekochten Essensreste).

Vor ein paar Tagen hat unser Mensch für uns aber eine Ausnahme gemacht. Es gab (mehlige) Kartoffeln. Und zwar hat er die rohe Kartoffel ohne Schale  in kleine Würfel geschnitten und ca. 3,5 Minuten mit ein wenig Wasser (und ohne Salz!) in der Mikrowelle gekocht. Zwischendurch hat er einmal umgerührt, um das Wasser gleichmäßig zu verteilen. Danach waren die Kartoffel so weich, dass er sie kneten konnte.

In unserer Kiste sah das dann so aus:
Kartoffeln in der Wurmkiste
Er hat  die Kartoffeln (nach dem Abkühlen!) in unsere Kiste gelegt und mit etwas älterem Futter vermischt, damit wir sie schneller fressen können (das Glas steht da noch aus der heißen Zeit, da war es, um unsere Kiste zu kühlen, mit kaltem Wasser gefüllt und hatte einen Deckel).

Nur drei Tage später haben wir die Kartoffeln fast vollständig vertilgt:
Reste der Kartoffeln in der Wurmkiste - 3 Tage später
Ihr könnt sehen, wie wir uns genüsslich an den Kartoffeln vermachen  (dazwischen liegt ein Stück Eierkarton, über das wir uns später hermachen werden). Die weichen Kartoffeln mögen wir wirklich gern. Aber leider bekommen wir sie nicht oft (wie vieles, was wir gerne essen. Das ist bei uns Kompostwürmern nicht anders als bei euch Menschen.), weil Kartoffeln relativ viel Protein enthalten und daher zu viel nicht gut für uns ist. Es droht sonst eine Proteinvergiftung, die für uns tödlich enden kann.

Hier noch ein  Lieblingsfutter: Noch ein Lieblingsfutter für uns Kompostwürmer

Es gibt auch einiges, was wir Kompostwürmer nicht fressen. Das haben wir Euch in einem eigenen Post aufgeschrieben.

28. Juli 2016

Das Schmatzen der Kompostwürmer

Manche Menschen behaupten, dass wir Kompostwürmer schmatzen. Ob das stimmt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich habe ja keine Ohren und deshalb kann ich es nicht hören.

Aber wir Kompostwürmer sind ja ständig in unserer Kiste in Bewegung. Es geht auch ständig rauf und runter, aus der Erde raus, in die Erde rein.

Wie Ihr auf dem Foto erkennen könnt, ist fast immer nur ein Teil von uns Würmern zu sehen.

Kompostwürmer in der Wurmkiste
Der Rest ist unter der Oberfläche im Substrat, auf dem Weg nach unten oder oben. Wenn wir uns so bewegen, dann hört man leise Geräusche aus der Kiste. Diese Geräusche hören sich tatsächlich an wie Schmatzen. Deshalb behaupten manche Menschen - scherzhaft -, wir würden Schmatzen.

Allerdings entstehen diese Schmatzgeräusche in Wirklichkeit nicht vom Kauen mit offenem Mund. Vielmehr bilden sich bei unserem Kriechen durchs Substrat kleine Luftbläschen. Und wenn die zerplatzen, dann hört sich das so ähnlich wie Schmatzen an. Wenn Ihr uns also "Schmatzen" hört, dann ist das ein gutes Zeichen, denn wir kriechen munter durch unsere Wurmkiste.

In einem Punkt können wir Euch Entwarnung geben: Wenn Ihr in unserer Kiste kein "Schmatzen" hört, dann bedeutet das nicht unbedingt, dass wir alle schlafen oder gar Schlimmeres.

Es kann vielmehr einfach an der Struktur unseres Substrats liegen. Wenn es etwas grober ist, dann bilden sich keine Luftbläschen und dann könnt Ihr auch nichts hören. Das hat unser Mensch festgestellt, als er den fertigen Humus bei der Ernte durch Kokoserde ausgetauscht hat. Danach waren wir nicht mehr zu hören.

21. Juli 2016

Kompostwürmer und das Licht - Vorsicht vor UV-Licht

Fällt Euch an dem folgenden Foto etwas auf?
Kompostwürmer Eisenia hortensis = Dendrobena veneta
Ihr seht eine Menge von uns Dendros, aber keinen von uns in voller Länge. Warum? Wir sind praktisch ständig in Bewegung und kriechen aus dem Boden raus oder hinein. Wenn wir aber von einem Fotoblitz getroffen werden, dann erschrecken wir uns regelrecht und verschwinden schnellstmöglich im Boden.

Wobei wir zum Thema Fotoblitz noch bemerken müssen, dass mit der Handycamera unsere Kiste immer erst einige Sekunden beleuchtete wird, bis sich die Kamera scharf gestellt hat, und danach erst für das Foto der eigentliche Blitz ausgelöst wird. Diese mehrere Sekunden lange, helle Beleuchtung ist wahrscheinlich das Licht, das uns flüchten lässt.

Dieses Verhalten von uns Kompostwürmern hat einen einfachen und sehr wichtigen Grund. Wir müssen uns vor UV-Licht wirklich fürchten. UV-Licht ist sehr gefährlich für uns. Innerhalb relativ kurzer Zeit können wir sterben, wenn wir dem UV-Licht ausgesetzt werden. Die genaue Dauer kann ich Euch nicht sagen. Manche Menschen behaupten, es brauche nur ein paar Minuten, andere sagen, es dauere eine Stunde. Ausprobieren möchte ich das nicht und unser Mensch hat es auch nicht mit uns getestet.

Bekanntlich haben wir ja keine Augen, weil wir die im Boden ohnehin nicht brauchen könnten. Deshalb besitzen wir Sinneszellen, die Licht wahrnehmen können. Darüber können wir wahrnehmen, wenn es hell wird. Und verschwinden dann schnellstmöglich im Untergrund unserer Kiste. Deshalb ist es auch so schwierig, ein komplettes Foto von uns zu bekommen. Wir sind schneller als der Fotoapparat, jedenfalls dann, wenn wir vor dem Blitz mehrere Sekunden lang beleuchtet werden (s.o.). Interessant ist in diesem Zusammenhang sicher auch unser Post Kompostwürmer lieben ihre Ruhe

20. Juli 2016

Kompostwürmer und Tricks für ihr Futter

In vorhergehenden Posts habe ich ja schon erklärt, dass wir Komostwürmer oft ein paar Tage oder auch deutlich länger warten, bis wir unser angebotenes Futter fressen können. Der Grund ist, dass Mikroorganismen unser Futter für uns erst essbar machen müssen. Je härter das Futter ist, um so länger dauert es, bis wir Würmer es fressen können.

Es gibt aber kleine Tricks, wie Ihr uns helfen könnt, damit es etwas weicher wird. Manche Menschen kochen Gemüseschalen kurz mit ein wenig Wasser in der Microwelle. Dann werden die Schalen weicher.

Kurz in der Microwelle gekochte Möhrenschalen
Die Möhrenschalen auf dem Foto waren ca. eine Minute in der Microwelle und danach deutlich weicher als die rohen Schalen. Unser Mensch hat das Wasser abgeschüttet und uns dann die abgekühlten Schalen gegeben.

Ein anderer Trick ist, das Futter in der Tiefkühltruhe einige Stunden durchzufrieren. Das Wasser, das beim Auftauen frei wird, könnt ihr in einem Sieb abtropfen lassen. Dann wird unser Substrat nicht so nass.

18. Juli 2016

Kompostwürmer und ihr Futter - ein paar Tipps

Über Futter habe ich Euch ja bereits ein wenig erzählt. Z.B., dass wir Kompostwürmer Mehl lieben, aber wegen des Proteins nicht zu viel davon fressen dürfen. Auch, dass wir Kaffee und Filtertüten zum Fressen gern haben.

Aber wir Kompostwürmer bekommen natürlich auch unser ganz normales, "tägliches Futter". Keine Angst, wir brauchen nicht täglich neues Futter. Viele Menschen füttern uns in größeren Abständen. Ihr müsst nur darauf achten, dass Ihr uns nicht so viel gebt, dass es anfängt zu faulen.

Wir bekommen viel von dem, was in der Küche an organischen "Abfällen" von den Menschen ansonsten entsorgt würde. Wir fressen beispielsweise gerne Obstschalen und Gemüseschalen. Auf dem Foto seht Ihr eine kleine Auswahl:

Eine Futterauswahl für Kompostwürmer
Dort seht Ihr Tomatenschalen, zerkleinerte (braune) Bio-Bananenschalen, Kohlrabischalen, Apfelschalen, Kartoffelschalen, pulverisierte Eierschalen, Kartonstückchen, Filtertüte mit Kaffee ... .

Aber Achtung! Alles was wir fressen wollen, muss zunächst in einen für uns geeigneten Zustand gelangen. Es muss von unseren Mitbewohnern in der Kiste und Mikroorganismen für uns vorbereitet werden, damit wir es fressen können.

Daher kann es sehr unterschiedlich lang dauern, bis wir das angebotene Futter verwerten können. Wenn wir nicht sofort an frisches Futter gehen und davon fressen, dann nehmt es uns nicht gleich wieder weg. Es kann einige Tage oder sogar Wochen oder Monate (je härter und fester das Futter ist um so länger) dauern, bis wir davon fressen. Daher habt Geduld mit uns. Ihr könnt uns allerdings helfen, wenn Ihr unser Fresschen vorher gut zerkleinert oder püriert.

Es gibt aber einiges in der Küche, das wir besser nicht bekommen sollten oder überhaupt nicht vertragen: Das ist Saures, Salziges, stark Gewürztes, Fettiges und Öliges. Besonders Fettiges und Öliges vertragen wir nicht auf unserer Haut. Wir atmen durch unsere Haut und wenn sie fettig oder ölig wird, ist dies für uns nicht mehr möglich. Wir können davon ersticken.

Auch kann man sagen, dass alles, was nicht auf einen Komposthaufen gehört auch nicht für uns als Futter geeignet ist.

Es gibt einen Tipp, den Ihr am besten befolgen solltet, wenn Ihr uns Futter gebt: Bedeckt nie die ganze Oberfläche mit Futter und verteilt verschiedenes Futter auf getrennte Häufchen. Dann könnt Ihr beobachten, welches Futter wir fressen und welches wir meiden. Und wir haben immer eine Fläche ohne Futter in die wir ausweichen können, wenn wir Futter nicht mögen.

Zum Thema Futter gibt es sehr viel zu sagen. Das kann man nicht in einen Post schreiben. Daher wird es später mehr dazu geben. 

10. Juli 2016

Kompostwürmer und die Hitze


Heute ist es ganz schön heiß. In der freien Natur im Rheinland sind es über 30°C. Aber obwohl wir Kompostwürmer uns in der Wohnung unseres Menschen in einem fensterlosen Raum befinden, merken wir das langsam auch. Zum Glück ist es in unserer Wurmkiste noch deutlich unter 30°C. Aber leider hat unser Mensch keine Klimaanlage.

(Update vom 15.9.16: Wichtiger Hinweis am Ende dieses Beitrags!!! )

Deshalb hat er sich für uns etwas ausgedacht:

"Klimaanlage" für Kompostwürmer


Nein, es gibt als Trost gegen die Hitze keine Erdbeermarmelade. In dem Glas, das im Substrat eingebuddelt ist, befindet sich vielmehr kaltes Wasser. Nicht eiskalt, sondern aus der Wasserleitung. So, dass es für uns angenehm ist. Wie Ihr seht, haben wir es uns am Glas gemütlich gemacht. In der Erde sind noch mehr von uns am Glas. Die könnt Ihr aber nicht sehen. Wenn das Wasser warm geworden ist, tauscht unser Mensch es gegen kaltes aus. Das tut gut!

In unserer Kiste sind mehrere Gläser verteilt.

Kompostwürmer am und unter dem kalten Glas

Auf dem Foto hat unser Mensch ein Glas angehoben. Ihr seht, wie wir uns unter dem Glas versammelt und es uns auf dem Glas gemütlich gemacht haben.

Achtung wichtiger Hinweis !!! Wir Kompostwürmer lieben es, uns überall durchzuquetschen und reinzukriechen. Am heutigen Morgen hat unser Mensch einen unserer Kumpels in einem geschlossenen Wasserglas entdeckt. Obwohl er bereits mittelgroß war, hat er es geschafft, sich irgendwie unter dem Deckel durchzuquetschen.

Zum Glück können wir Dendrobena veneta eine Weile unter Wasser überleben, so dass er putzmunter gerettet werden konnte. Wie lange er in dem Glas war, wissen wir leider nicht. Daher ist es wichtig, das Wasser häufig zu wechseln, damit es ausreichend Sauerstoff enthält und zu kontrollieren, ob auch keiner von uns ein Bad genommen hat.

Weil es wichtiger war, unseren Kumpel zu retten, gibt es leider kein Foto von dieser Aktion.

3. Juli 2016

Das Aussehen der Riesen-Rotwürmer syn. Dendrobena veneta

Wenn wir Kompostwürmer so durch unser Futter kriechen, wundert Ihr Euch wahrscheinlich über uns. Was sind das alles für Würmer, fragt Ihr Euch sicher? Auf dem Foto jedenfalls seht Ihr uns "Riesen-Rotwürmer", wobei wir auch "Dendrobena veneta" oder von Wissenschaftlern "Eisenia hortensis" und im Ausland auch "European nightcrawler" genannt werden. Wir sind aber auch noch unter weiteren Bezeichnungen bekannt.

Riesen-Rotwürmer (Dendrobena veneta) zwischen Futter
Wir Riesen-Rotwürmer sind gar nicht alle rot. Manche von uns sind sehr hell, fast sogar durchsichtig, so dass man unseren Darm sehen kann. Oft haben wir ein gelbes Schwanzende. Das ist ein Fettpolster. Einige von uns haben sogar zwischen den Segmenten gelbe Streifen. Auch unterschiedliche Lichtverhältnisse lassen unser Aussehen variieren. Es wird sogar behauptet, Dendros die draußen leben würden dunkler. Sonnenbrand kann das aber nicht sein, da wir die Sonne strikt meiden. Auf dem Foto seht Ihr uns Dendros, wie wir im Futter herumkriechen. Und wir leben drinnen.

Es ist allerdings nicht so schwierig unser Kopfende von unserem Schwanzende zu unterscheiden. Auf dem folgenden Foto könnt Ihr die Unterschiede gut erkennen:
Eisenia hortensis = Dendrobena veneta
Das Kopfende ist bei uns Riesen-Rotwürmern deutlich schmaler als unser Schwanzende. Es ist also das obere Ende meines Kumpels auf dem Foto. Noch einfacher wird es, wenn ein Ende gelb ist. Auf dem Foto ist es das untere Ende. Das gelbe Ende ist immer das Schwanzende.

Wenn Ihr uns aber von anderen Kompostwürmern unterscheiden wollt, wird es richtig schwierig. Sie sehen uns meist sehr ähnlich und die Unterschiede sind mit bloßem Auge oft nicht erkennbar. Die meisten europäischen Sorten werden nicht so groß wie wir Dendros. Wir Dendros werden so etwa bis 13 oder 15 cm lang. Angeblich wurden auch bis 20 cm lange Exemplare von uns gesichtet, wahrscheinlich mit Spezialfutter gemästet.

Wenn man uns nicht an der Länge unterscheiden kann, dann soll man mit einer großen Lupe oder unter dem Mikroskop unsere Borsten und andere Merkmale anschauen. Aber das ist schon sehr speziell. Deshalb kenne ich mich damit leider nicht aus. Da können dann wisschenschaftliche Quellen weiter helfen.

21. Juni 2016

Kompostwürmer und die Proteine im Futter

Heute Morgen haben wir ein besonderes Futter bekommen. Denn so viele Kompostwürmer auf einmal an der Oberfläche der Kiste - wie auf dem Foto - seht Ihr sonst nicht so oft:

Kompostwürmer bekommen ein besonderes Leckerli: Mehl
Wir fressen nämlich normalerweise gerne unser Futter auch von unten, so dass man uns beim Fressen nicht sehen kann.

Aber heute hat uns unser Mensch ein besonderes Leckerli gegeben. Dort wo Ihr uns auf dem Foto sehen könnt, hat er für uns eine dünne Schicht Mehl verstreut. Einfaches Weizenmehl, an dem wir uns ein paar Stunden später, nachdem es gut angefeuchtet war, genüsslich vermacht haben. Da das Mehl in dem feuchten Substrat nicht mehr erkennbar ist, könnt Ihr es auf dem Foto nicht sehen. Als das Foto gemacht worden ist haben wir das meiste wahrscheinlich auch schon vertilgt.

Leider bekommen wir Mehl nicht oft zu fressen, da es einen recht hohen Proteingehalt hat. Zu viel Protein im Futter kann bei uns eine Proteinvergiftung verursachen und daran können wir sogar sterben.

Unser Mensch ist zum Glück kein Angler. Denn Angler füttern ihre Würmer gerne mit Mehl, damit sie schön dick und fett werden. Wir haben da zum Glück nichts zu befürchten, auch wenn wir Mehl bekommen.

Es gibt noch anderes Futter, das wir nicht essen oder das nicht gut für uns ist. Dazu gibt es inzwischen einen Post Was Kompostwürmer nicht fressen .

12. Juni 2016

Kompostwürmer und das Wetter - nach einem Gewitter

Obwohl wir Kompostwürmer in unserer Wurmkiste in der Wohnung unseres Menschen leben, und vor allem mangels Ohren ja auch nicht hören können, bekommen wir Gewitter irgendwie mit. Erklären können wir das auch nicht.

Aber wir reagieren irgendwie nervös und unruhig und kriechen vermehrt auf den Wänden unserer Kiste herum. Es wird behauptet, wir könnten bei einem Gewitter die Veränderung des Luftdrucks spüren.

Wurmkiste in einer Wohnung nach einem Gewitter draußen
Auf dem Foto könnt Ihr sehen, wie die Kistenwände nach dem Gewitter aussehen. Wir haben unsere Spuren hinterlassen. Wie gesagt, unsere Kiste steht in einer Wohnung. Der Raum, in dem unsere Kiste steht, hat nicht einmal ein Fenster und inbesondere prasselt auch kein Regen auf unsere Kiste.

Unsere nahen Verwandten, die Regenwürmer, kommen bei Regen aus dem Boden an die Oberfläche. Zu den möglichen Gründen dafür, gibt es verschiedene Theorien: z.B. Angst vor dem Ertrinken, obwohl auch Regenwürmer - genau wie wir Dendros - in sauerstoffreichem Wasser atmen können (den Beweis findet Ihr in diesem Post: Kompostwürmer und die Hitze ). Manche meinen auch, sie wollen sich in den Pfützen einmal gründlich waschen. Es gibt aber auch die Idee, dass sie den Regen für Wanderungen nutzen wollen. Der tatsächliche Grund ist aber noch nicht erforscht.

6. Juni 2016

Kompostwürmer lieben Filterkaffee

Wir Kompostwürmer haben mit vielen Menschen zumindest eines gemeinsam: Wir lieben Kaffee! Kaffee gehört zu unserem Lieblingsfutter. Komischerweise kann es trotzdem ein paar Tage dauern, bis wir den Kaffee anrühren. Wie so oft beim Futter, habt Geduld mit uns und nehmt ihn uns nicht gleich wieder weg, wenn wir uns nicht sofort darauf stürzen.

So sah der Kaffee aus als er frisch war. Es war wenige Tage alter Kaffeetrester, gemischt mit zerstoßenen Eierschalen in der gebrauchten Filtertüte.

Eine frische Tüte Filterkaffee
Die Eierschalen sollen den Ph-Wert des Kaffees ein wenig anheben. Wie Ihr auf dem letzten Foto in diesem Post sehen könnt, fressen wir sie einfach mit.

Auf dem nächsten Foto holen wir Kaffeejunkies uns unsere Portion Koffein.

Kompostwürmer holen sich ihre Portion Kaffee
Und so sah die Filtertüte nach ca. drei Wochen aus: ratzekahl leer gefressen. Im Gegensatz zu den Menschen haben wir Würmer auch die Filtertüte zum Fressen gern, wie Ihr sehen könnt. Die Tüte besteht aus Zellstoff und den mögen wir.

Leergefressene Kaffeefiltertüte

Aber bitte entfernt vorher Metallklammern o.ä., damit wir uns nicht verletzen können. Außerdem machen die sich im Wurmhumus nicht so gut.

3. Juni 2016

Wo kommen die Babys in der Wurmkiste her?

Die Babys werden auch bei uns Kompostwürmern nicht vom Klapperstorch gebracht.

Wir wachsen vielmehr in einem Ei heran, aus dem wir schlüpfen, wenn wir reif dafür sind. Das befruchtete Ei wird vom Wurm nach der Paarung abgelegt und von einem Kokon geschützt. Jeder Kokon beeinhaltet bei uns Dendros immer nur ein Ei. Und meistens schlüpft pro Ei auch nur ein Baby-Wurm.

So wie auf dem Bild kann ein Kokon aussehen. Als Größenvergleich liegt ein Streichholzende daneben.

Kokon neben Streichholzende

Der Kokon hat je nach Alter eine unterschiedliche Farbe und wird bis zum Schlüpfen immer dunkler. Die kleinen, weißen Stückchen, die Ihr auf dem Bild sehen könnt, sind Eierschale.

Vom Ablegen des Kokons bis bis zum Schlüpfen des Baby-Wurms vergeht je nach Temperatur und anderen Bedingungen der Umgebung (z.B. Feuchtigkeit, vorhandene Nährstoffe) unterschiedlich viel Zeit, ab etwa 20 Tage bis Ende offen. Der Baby-Wurm kann sogar "warten" bis zum Schlüpfen, bis sich die Bedingungen verbessert haben, z.B. wenn es zu kalt ist bis es warm genug ist.

Kokons mit dunkler Farbe an der Oberfläche sind oft bereits leer. Wir legen unsere Kokons zum Schutz vor Fressfeinden nämlich meistens einige Zentimeter unter der Oberfläche ab.

Update: Übrigens, damit wir Komostwürmer geschlechtsreif werden und auch bleiben, brauchen wir in unserem Futter auch Mineralien. Diese sind in den herkömmlichen Küchenabfällen, die wir in unserer Kiste bekommen, oft nicht ausreichend enthalten. Deshalb haben wir zu diesem Thema am 25. August 2016 einen eigenen Post verfasst: Kompostwürmer benötigen Mineralien .

25. Mai 2016

Nachwuchs in der Wurmkiste

Etwa Anfang April war es soweit. Unser Mensch hat endlich entdeckt, dass es Nachwuchs in unserer Kiste gibt. Auf der Wand sitzt ein Wurmbaby, nur wenige Millimeter klein:

Ein Wurmbaby
Die Größe könnt Ihr gut mit der Schrift auf dem Zeitungsausschnitt vergleichen. Übrigens, unter Umständen könnt Ihr das Foto vergrößern, wenn Ihr darauf klickt. Es befindet sich in einer sogen. Lightbox.
Update: Unser Mensch hat sich wahrscheinlich geirrt ! Es handelt sich wahrscheinlich bei dem weißen Wurm nicht um ein Dendro-Baby sondern um eine Enchyträe. Ein Dendro-Baby könnt ihr aber hier bewundern Ein niedlicher Baby-dendro .

19. Mai 2016

Kann man die Wurmkiste riechen?

Wir Kompostwürmer werden ja manchmal auch als Mistwürmer bezeichnet. Ob Würmer, die im Mist leben, selbst danach riechen, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wir leben ja in der Kiste.

Außerdem gibt es tatsächlich nahe Verwandte von uns, die "Stinkwürmer" genannt werden. Die wissenschaftliche Bezeichnung ist "Eisenia foetida" und "foetida" heißt übersetzt "die Stinkende". Der Name kommt daher, dass "Eisenia foetida" bei Stress einen stinkenden Schleim absondern.

Allerdings sind meine Kumpels und ich "Dendrobaena veneta", auch genannt: "Eisenia hortensis" oder "Riesen-Rotwurm" oder einfach nur "Dendros". Und im Ausland kennt man uns auch unter Bezeichnung "European nightcrawler". Uff, wir sind unter ganz schön vielen Namen bekannt. Hoffentlich habe ich keinen vergessen.

Jedenfalls sondern wir Dendros keinen Schleim ab und stinken auch nicht.

Auch unser Futter sollte nicht riechen (es sei denn, es hat einen Eigengeruch, wie z.B. Kohl, den man natürlich auch riechen kann, wenn er in unserer Kiste liegt). Wenn es aber faulig riecht, ist es nicht in Ordnung. Dann sollte unser Mensch es aus der Kiste entfernen.

Das Substrat in dem wir leben, riecht leicht nach feuchtem Waldboden. Durch die Luftlöcher in unserer Kiste, kann dieser Geruch auch wahrgenommen werden. Unser Mensch findet, dass er nicht unangenehm ist.

Wir können sagen, wenn es in unserer Kiste unangenehm stinkt, dann stimmt etwas nicht. Normalerweise sollte es daher nicht stinken.

Leider gibt es noch keine Riechprobe für das Internet, sonst würden wir Euch mal riechen lassen.

16. Mai 2016

Wohin mit der Wurmkiste?

Wir Kompostwürmer und speziell wir Dendros gelten als recht robust.

Wenn wir in einem Komposthaufen leben, können wir uns ein anderes Zuhause suchen, falls die Bedingungen nicht gut für uns sind. Oder wir können vorübergehend in den Boden verschwinden. Das machen wir gerne, wenn es zu heiß oder zu kalt wird oder wenn das Futter mal nicht schmeckt. Wenn die Bedingungen wieder ok sind, kommen wir oft auch gerne wieder zurück.

Leben wir aber in einer Wurmkiste, können wir nicht einfach abhauen, wenn es zu heiß oder zu kalt in der Kiste wird.

Deshalb muss die Wurmkiste an einem geeigneten Ort stehen.

Viele Menschen haben unsere Kiste in der Wohnung oder im Keller stehen. Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad sind ideal für uns. Ein möglichst dunkles Eckchen ohne direkte Sonneneinstrahlung ist uns am liebsten. Steht die Kiste in der Sonne, kann sie sich aufheizen, was uns sogar umbringen kann.

Das gilt auch, wenn die Kiste draußen auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten steht. Wird es draußen zu heiß oder zu kalt und möchtet Ihr die Kiste nicht in die Wohnung holen, könnt Ihr sie auch in den Keller stellen. Wir gehen mal davon aus, dass es dort nicht weniger als +5° C kalt wird, sondern deutlich wärmer bleibt, sonst haben wir auch im Keller ein Problem. Und, vergesst uns nicht, wenn wir im Keller stehen! Wir haben Hunger! (Update vom 25.09.2016: Beim Suchen nach einem Plätzchen für unsere Kiste noch ein Post: "Kompostwürmer lieben ihre Ruhe" .)

So sieht es in unserer Kiste nach sechs Wochen aus:


Die Wurmkiste steht bei unserem Menschen im Badezimmer. Dort ist es gleichbleibend angenehm warm und es ist wunderbar dunkel, wenn es nicht gerade benutzt wird. Aber es ist ja ein Deckel auf der Kiste. Für eine gute Belüftung hat der Deckel zahlreiche Belüftungslöcher. Und es gibt Belüftungslöcher in den Kistenwänden.

Wir haben uns mal wieder vor dem Licht verkrochen, deshalb seht Ihr auf dem Bild so wenige von uns. Die LED-Lichterkette brennt übrigens schon lange nicht mehr.

Übrigens, wenn unsere Kiste auf der Terrasse oder im Garten steht,  schützt uns bitte nicht nur vor Hitze, Kälte und zu viel Nässe, sondern auch vor unseren Fressfeinden! Es gibt einige Tiere, für die wir ein gefundenes Fressen sind! Damit haben wir hier zum Glück nichts zu tun, da wir in der Wohnung stehen.

15. Mai 2016

Kompostwürmer: Männchen und Weibchen?

Sicher ist Euch in meinen vorherigen Posts bereits aufgefallen, dass ich immer nur über mich und meine Kumpels schreibe und nicht über Kumpelinnen.

Ich bin kein Macho, das möchte ich bitte festgestellt haben.

Es verhält sich vielmehr ganz anders. Unsere Biologie ist schuld. Wir sind nämlich, genau wie unsere nahen Verwandten, die Regenwürmer, Zwitter. Wir sind Männchen und Weibchen zugleich.

Bei der Paarung verhalten wir uns zunächst wie Männchen und tauschen lediglich unsere Samen aus. Dafür haben wir einen speziellen Samenspeicher. Die Eizellen tragen wir in uns. Wenn die Eizellen dann zu Eiern heranreifen, werden sie mit den Samen aus dem Samenspeicher befruchtet.

Da wir uns zunächst wie Männchen verhalten, sagt man, dass wir Kompostwürmer vorwiegend männlich sind. Deshalb schreibe ich nur über mich und meine Kumpels.

Oder könnt Ihr bei uns unterschiedliche Geschlechter unterscheiden?


14. Mai 2016

Warum wir Kompostwürmer in unserem Futter herumkriechen und wofür Eierschalen gut sind

Heute sind wir den vierten Tag in unserem neuen Zuhause. Wir kriechen jetzt munter in unserem Futter herum.

Kompostwürmer zwischen Kartoffelschalen

Mit dem Herumkriechen im Futter verteilen wir die Mikroorganismen (z.B. Bakterien) aus dem Substrat, in dem wir unsere Reise verbracht haben, darauf. Sie helfen uns, das Futter für uns genießbar zu machen.

Wir essen nämlich nichts Frisches, sondern nur Angerottetes. Mit zu frischem Futter können wir nichts anfangen, da wir keine Zähne haben und deshalb nur lutschen können. Daher muss alles Futter schön weich sein. Faulig darf es aber auch nicht sein.

Außerdem bekommen wir heute fein zerstoßene Eierschalen für unseren Mineralhaushalt. Eierschalen enthalten nämlich viel Calcium. (Achtung: Zum Thema Eierschalen gibt es hier einen neuen Post vom 17.04.2017).

Zerstoßene Eierschale

Zerstoßene Eierschale auf dem Kistenboden verteilt


Die kleinen Eierschalenstückchen weichen im feuchten Boden auf,

Am nächsten Tag ist die Eierschale fast aufgelöst

so dass sie für uns essbar werden . Und sie regulieren den pH-Wert des Substrats, damit es nicht zu sauer für uns wird. Dann würden wir uns nicht wohlfühlen. Übrigens, das Häutchen auf dem Ei unter der Kalkschale fressen wir gerne mit. Lasst es an der Schale und zerkleinert es einfach mit. Wir lieben diese Haut vom Ei.

Damit das Substrat immer angenehm feucht bleibt, bespritzt unser Mensch es regelmäßig mit der Blumenspritze. Abgestandenes Leitungswasser bei Zimmertemperatur haben wir gerne. In der Gegend wo wir leben, gibt es zum Glück keine Zusätze, wie z.B. Chlor, im Leitungswasser.

Die ersten Tage nach unsere Ankunft

Am ersten Morgen nach dem Tag unserer Ankunft schaut unser Mensch nach uns. Wir haben bisher nur die Kiste erkundet und auch mal nach dem Futter "geschaut".

Abends bekommen wir weiteres Futter in einer anderen Ecke. Diesmal gibt es Gurkenschale, Apfelschale und -kitsche, Kiwischale und Champignon-Enden. Es wird mit einem Stück Zeitung abgedeckt und der Blumenspritze befeuchtet.

In der nächsten Nacht wird es uns in unserer Wurmkiste langweilig.

Wir Dendros sind als sehr erkundungs- und wanderlustig bekannt, wenn wir uns an eine neue Umgebung gewöhnen.

Am nächsten Morgen entdeckt unser Mensch einen meiner Kumpels außerhalb der Kiste und setzt ihn wieder vorsichtig zurück in sein neues Zuhause. Natürlich hat unser Mensch ihn ganz vorsichtig mit Handschuhen angefasst.

Wir Dendros können uns durch die schmalsten Ritzen quetschen. Der Kumpel hat wohl zwischen Kistenrand und Deckel so einen schmalen Schlitz entdeckt und sich hindurch gequetscht, obwohl der Deckel fest geschlossen war.

Im Laufe des Tages haben sich weitere Kumpels nach draußen gequetscht und unser Mensch hat sie wieder in die Kiste gesetzt. Auch fanden es zahlreiche Kumpels unter dem Deckel interessant und haben es sich dort gemütlich gemacht. Die Wände wurden auch munter erkundet. Schließlich kannten wir uns in unserer Umgebung ja noch nicht aus und wollten sie erkunden. Da wussten wir noch nicht, dass es außerhalb unserer Kiste absolut nichts Interessantes gibt, insbesondere kein Futter.

Damit nicht alle von uns die Umgebung der Kiste erkunden, die für uns nicht ungefährlich ist, weil es nicht nur kein Futter gibt, sondern auch noch vollkommen trocken ist (wir brauchen Feuchtigkeit für unsere Haut zum Atmen), hat unser Mensch dafür gesorgt, dass wir in unserer sicheren Kiste bleiben. Er hat über unserer Kist eine kleine LED-Lichterkette angebracht und den Deckel offen gelassen. Da das Futter abgedeckt war, konnten wir dort im Dunkeln dran.



Die kleine LED-Lichterkette war ja nicht so hell.

Ihr müsst wissen, wir scheuen Licht wie der Teufel das Weihwasser, da UV-Strahlung für uns tödlich ist. Wir haben zwar keine Augen, können Licht aber über Sinneszellen in unserer Haut wahrnehmen. Wenn wir Licht bemerken, hauen wir schnellstmöglich ins Dunkle ab. Deshalb ist es auch so schwierig, uns zu fotografieren und wenn es gelingt, sind die Bilder oft unscharf.

Otto erklärt sein Foto und den Blog

Neues Update:  Weil ich, Otto, selbst auch ein kleiner Kompostwurm bin, fühle ich mich für meine vielen Kumpels bei Euch da draussen mit verantwortlich und möchte ihnen nicht schaden. Ich bin kein Wissenschaftler. Ich kann in meinem Blog nur über das berichten, was ich selbst erlebe. Ich kann daher nicht sicher sein, dass meine Tipps und Hinweise  wirklich alle richtig sind und funktionieren. Bitte informiert Euch daher auch aus anderen, seriösen Quellen, insbesondere dann, wenn Euch etwas seltsam vorkommt. Ich will damit nicht sagen, dass ich unseriös bin, aber ich möchte nicht, dass Ihr meinetwegen etwas falsch macht und damit meinen Kumpels bei Euch draussen schadet. Danke für Euer Verständnis und Eure Umsicht!
Update: Heute muss ich, Otto, der Kompostwurm, zu diesem Post endlich mal unseren Menschen ein Update schreiben lassen: Wir haben heute den 18. August 2016 und seit ca. 80 Tagen gibt es zwei Wurmkisten bei unserem Menschen. Wir haben uns gut vermehrt. Über die genaue Zahl kann ich nichts sagen, aber wir sind inzwischen sicher über 1000 Kumpels.

Das merkt unser Mensch auch daran, dass wir auch ganz deutlich mehr Futter vertilgen als in der Anfangszeit. Update Ende.


Damit Ihr Euch nicht wundert:

Als das Foto



aufgenommen worden ist, lebe ich schon fast 2 1/2 Monate in der Wurmkiste. Unmittelbar nach meiner Reise war ich noch viel kleiner. Da gibt es aber noch kein Foto von mir. Deshalb könnt Ihr leider nicht verfolgen, wie viel ich in der Zeit gewachsen bin.

Unser Mensch, der den Blog für uns aufschreibt, hat erst fast 2,5 Monate nach unserer Ankunft, diese war Anfang März 2016, begonnen, diesen Blog ins Internet zu stellen. Meine 500 Dendro-Kumpels und ich leben daher schon eine Weile bei ihm. Deshalb entsprechen anfangs die Daten der Posts nicht den Daten der Ereignisse.

13. Mai 2016

Das erste Futter

Nach dem Einzug gab es auch schon das erste Futter. Es bestand aus einer klein geschnittenen, bereits braunen Schale einer Bio-Banane, zerkleinerten Zwiebelschalen, einer Kaffeefiltertüte mit Kaffeetrester und klein geschnittenen Stückchen von Paprika und Tomate:



Abgedeckt wurde das für uns mit einem feuchten Stück Zeitung. Ihr werdet es kaum glauben, aber wir fressen die Zeitung mit. Auch Karton, z.B. Eierkarton, Karton von Toilettenpapier- oder Küchenpapierrollen, fressen wir gerne. Zeitung und Karton bestehen aus natürlichem Zellstoff, der Teil unserer Nahrung ist. Was wir nicht mögen ist Hochglanzpapier, denn das kann für uns sogar giftig sein. Es gibt auch noch andere Sachen, die wir nicht fressen.

Übrigens steht die Kiste in einem dunklen Raum und hat auch einen Deckel. Sie hat transparente Teile, die mit Klebefolie abgeklebt worden sind, damit wir es schön dunkel haben.

Der Einzug der Würmer

Einige Zeit nach der Vorbereitung der Kiste wurden Otto und seine 500 Kumpels vom Paketdienst geliefert.

Hallo, ich bin Otto:



Wir waren nur einen Tag unterwegs. Gereist sind wir sozusagen in unserer gewohnten Umgebung. Im Substrat, das die für uns so wichtigen Mikroorganismen enthält.

Dann hieß es: Ab in die Kiste. Wir haben gleich gezeigt, wie schnell wir sein können. Wir haben uns sofort in den feuchten Zeitungen verkrochen.

Auf dem Foto sah das dann so aus:



Kaum Würmer zu sehen. Das, was wie Erde aussieht, ist das Substrat, in dem wir gereist sind.