21. Juni 2016

Kompostwürmer und die Proteine im Futter

Heute Morgen haben wir ein besonderes Futter bekommen. Denn so viele Kompostwürmer auf einmal an der Oberfläche der Kiste - wie auf dem Foto - seht Ihr sonst nicht so oft:

Kompostwürmer bekommen ein besonderes Leckerli: Mehl
Wir fressen nämlich normalerweise gerne unser Futter auch von unten, so dass man uns beim Fressen nicht sehen kann.

Aber heute hat uns unser Mensch ein besonderes Leckerli gegeben. Dort wo Ihr uns auf dem Foto sehen könnt, hat er für uns eine dünne Schicht Mehl verstreut. Einfaches Weizenmehl, an dem wir uns ein paar Stunden später, nachdem es gut angefeuchtet war, genüsslich vermacht haben. Da das Mehl in dem feuchten Substrat nicht mehr erkennbar ist, könnt Ihr es auf dem Foto nicht sehen. Als das Foto gemacht worden ist haben wir das meiste wahrscheinlich auch schon vertilgt.

Leider bekommen wir Mehl nicht oft zu fressen, da es einen recht hohen Proteingehalt hat. Zu viel Protein im Futter kann bei uns eine Proteinvergiftung verursachen und daran können wir sogar sterben.

Unser Mensch ist zum Glück kein Angler. Denn Angler füttern ihre Würmer gerne mit Mehl, damit sie schön dick und fett werden. Wir haben da zum Glück nichts zu befürchten, auch wenn wir Mehl bekommen.

Es gibt noch anderes Futter, das wir nicht essen oder das nicht gut für uns ist. Dazu gibt es inzwischen einen Post Was Kompostwürmer nicht fressen .

12. Juni 2016

Kompostwürmer und das Wetter - nach einem Gewitter

Obwohl wir Kompostwürmer in unserer Wurmkiste in der Wohnung unseres Menschen leben, und vor allem mangels Ohren ja auch nicht hören können, bekommen wir Gewitter irgendwie mit. Erklären können wir das auch nicht.

Aber wir reagieren irgendwie nervös und unruhig und kriechen vermehrt auf den Wänden unserer Kiste herum. Es wird behauptet, wir könnten bei einem Gewitter die Veränderung des Luftdrucks spüren.

Wurmkiste in einer Wohnung nach einem Gewitter draußen
Auf dem Foto könnt Ihr sehen, wie die Kistenwände nach dem Gewitter aussehen. Wir haben unsere Spuren hinterlassen. Wie gesagt, unsere Kiste steht in einer Wohnung. Der Raum, in dem unsere Kiste steht, hat nicht einmal ein Fenster und inbesondere prasselt auch kein Regen auf unsere Kiste.

Unsere nahen Verwandten, die Regenwürmer, kommen bei Regen aus dem Boden an die Oberfläche. Zu den möglichen Gründen dafür, gibt es verschiedene Theorien: z.B. Angst vor dem Ertrinken, obwohl auch Regenwürmer - genau wie wir Dendros - in sauerstoffreichem Wasser atmen können (den Beweis findet Ihr in diesem Post: Kompostwürmer und die Hitze ). Manche meinen auch, sie wollen sich in den Pfützen einmal gründlich waschen. Es gibt aber auch die Idee, dass sie den Regen für Wanderungen nutzen wollen. Der tatsächliche Grund ist aber noch nicht erforscht.

6. Juni 2016

Kompostwürmer lieben Filterkaffee

Wir Kompostwürmer haben mit vielen Menschen zumindest eines gemeinsam: Wir lieben Kaffee! Kaffee gehört zu unserem Lieblingsfutter. Komischerweise kann es trotzdem ein paar Tage dauern, bis wir den Kaffee anrühren. Wie so oft beim Futter, habt Geduld mit uns und nehmt ihn uns nicht gleich wieder weg, wenn wir uns nicht sofort darauf stürzen.

So sah der Kaffee aus als er frisch war. Es war wenige Tage alter Kaffeetrester, gemischt mit zerstoßenen Eierschalen in der gebrauchten Filtertüte.

Eine frische Tüte Filterkaffee
Die Eierschalen sollen den Ph-Wert des Kaffees ein wenig anheben. Wie Ihr auf dem letzten Foto in diesem Post sehen könnt, fressen wir sie einfach mit.

Auf dem nächsten Foto holen wir Kaffeejunkies uns unsere Portion Koffein.

Kompostwürmer holen sich ihre Portion Kaffee
Und so sah die Filtertüte nach ca. drei Wochen aus: ratzekahl leer gefressen. Im Gegensatz zu den Menschen haben wir Würmer auch die Filtertüte zum Fressen gern, wie Ihr sehen könnt. Die Tüte besteht aus Zellstoff und den mögen wir.

Leergefressene Kaffeefiltertüte

Aber bitte entfernt vorher Metallklammern o.ä., damit wir uns nicht verletzen können. Außerdem machen die sich im Wurmhumus nicht so gut.

3. Juni 2016

Wo kommen die Babys in der Wurmkiste her?

Die Babys werden auch bei uns Kompostwürmern nicht vom Klapperstorch gebracht.

Wir wachsen vielmehr in einem Ei heran, aus dem wir schlüpfen, wenn wir reif dafür sind. Das befruchtete Ei wird vom Wurm nach der Paarung abgelegt und von einem Kokon geschützt. Jeder Kokon beeinhaltet bei uns Dendros immer nur ein Ei. Und meistens schlüpft pro Ei auch nur ein Baby-Wurm.

So wie auf dem Bild kann ein Kokon aussehen. Als Größenvergleich liegt ein Streichholzende daneben.

Kokon neben Streichholzende

Der Kokon hat je nach Alter eine unterschiedliche Farbe und wird bis zum Schlüpfen immer dunkler. Die kleinen, weißen Stückchen, die Ihr auf dem Bild sehen könnt, sind Eierschale.

Vom Ablegen des Kokons bis bis zum Schlüpfen des Baby-Wurms vergeht je nach Temperatur und anderen Bedingungen der Umgebung (z.B. Feuchtigkeit, vorhandene Nährstoffe) unterschiedlich viel Zeit, ab etwa 20 Tage bis Ende offen. Der Baby-Wurm kann sogar "warten" bis zum Schlüpfen, bis sich die Bedingungen verbessert haben, z.B. wenn es zu kalt ist bis es warm genug ist.

Kokons mit dunkler Farbe an der Oberfläche sind oft bereits leer. Wir legen unsere Kokons zum Schutz vor Fressfeinden nämlich meistens einige Zentimeter unter der Oberfläche ab.

Update: Übrigens, damit wir Komostwürmer geschlechtsreif werden und auch bleiben, brauchen wir in unserem Futter auch Mineralien. Diese sind in den herkömmlichen Küchenabfällen, die wir in unserer Kiste bekommen, oft nicht ausreichend enthalten. Deshalb haben wir zu diesem Thema am 25. August 2016 einen eigenen Post verfasst: Kompostwürmer benötigen Mineralien .