25. August 2016

Kompostwürmer benötigen Mineralien

Wie so oft, dreht es sich heute bei uns Kompostwürmern wieder ums Futter. Über unsere verschiedenen Lieblingsfutter habe ich ja bereits in diversen Posts berichtet.

Wir bekommen von unserem Menschen überwiegend das, was in der Küche übrig bleibt: Obstreste, z.B. Apfelkitsche, Schalen von Obst und Gemüse, Blätter von Gemüse und Salat, die unser Mensch sonst entsorgen würde, u.s.w. Außerdem bekommen wir Kaffeetrester mit Filtertüte, Eierschalenpulver, Eierkartonschnipsel, Zeitung, etc.

Diese ganzen für uns guten Sachen haben, bis auf das Eierschalenpulver, eines gemeinsam: es fehlen Mineralien und Spurenelemente. Für unseren Mineralhaushalt benötigen wir die aber dringend. Ansonsten können wir sogar unsere Fähigkeit zur Fortpflanzug wieder verlieren, wenn wir an Mineralmangel leiden. Das erkennt Ihr daran, dass sich unser Clitellum zurück bildet. oder es bildet sich erst gar nicht.  Außerdem kann es passieren, dass wir immer dünner werden.

Unser Mensch gibt uns deshalb etwa einmal wöchentlich einen Mineral Mix in Pelletform.

Mineral Mix-Pellets für Kompostwürmer
Den kann man über das Internet bei Händlern beziehen, die auch Kompostwürmer verkaufen. Dieser Mineral-Mix enhält nicht nur verschiedene Mineralien, sondern auch Spurenenlemente und Kalk und viele andere für uns gute Inhaltsstoffe, die uns helfen gesund zu bleiben.

Damit wir die Inhaltsstoffe der Pellets zu uns nehmen können, müssen wir erst warten, bis sie in der Feuchtigkeit des Substrats aufgequollen sind. Die Pellets  helfen daher auch, dem Substrat etwas Feuchtigkeit zu entziehen.

Wenn es aber schneller gehen soll, geht es auch so, wie auf dem Foto: unser Mensch hat aus den Pellets einen Brei gemacht (1 Teil Pellets auf 2 Teile Wasser).
Mineral-Mix-Brei mit Dendros

Alternativen zum Mineral-Mix

Statt Mineral Mix geben manche Menschen ihren Kompostwürmern in der Wurmkiste zur Versorgung mit Mineralien Urgesteinsmehl (dazu ein Update s. unten). Davon gibt es verschiedene Sorten, was auf Wikipedia erklärt wird. Ich habe leider keine Erfahrung damit. Oder die Menschen geben Erde aus dem Garten in die Wurmkiste. Dafür kommt es aber sehr auf die Zusammensetzung der Erde an. Auch damit habe ich leider keine Erfahrung.

Update vom 3.8.2018: Inzwischen bekommen wir auch Urgesteinsmehl . Den Post dazu findet Ihr hier: Kompostwürmer und die Mineralien - Urgesteinsmehl

Weitere Posts zum Thema Futter findet Ihr hier.

20. August 2016

Kompostwürmer geben etwas zurück - Wurmhumus -Teil 2

Vor einer Woche haben wir angefangen, über die Entwicklung der Palme unseres Menschen zu berichten (Palme mit Wurmhumus-Teil-1). Die Palme bekommt seit Ende Juli regelmäßig zu jedem Gießen, d.h. ca. 2 bis 3 Mal pro Woche 1 bis 2 Löffel von dem Produkt unserer Lieblingsbeschäftigung von uns Kompostwürmern, nämlich Wurmhumus. Vorher hat die Palme nur ganz gelegentlich Wurmhumus bekommen (so 3 bis 4 Mal in den 3 Monaten davor).

Die Palme ist deswegen so besonders, weil sie vor etwa 1,5 Jahren durch eine Bautrocknung geschädigt worden ist und neue Blätter immer schon braune Spitzen bekommen haben, bevor sie überhaupt aufgegangen sind. Außerdem ist sie seit der Bautrocknung sehr geschrumpft. Vorher ging sie fast bis zur Decke. Und, sie hat mehr Blätter verloren als neue bekommen.

Aktuell ist es so, dass sich die Palme offensichtlich ihrer alten und kranken Blätter entledigt. Unser Mensch hat seit letzter Woche 6 braune Blätter abgeschnitten. Ihr seht auch jetzt noch viele braune Stellen.

Aber! Sie bekommt so viele neue Blätter wie noch nie. Unser Mensch zählt 15 bis 16 verschieden lange, grüne "Stengel", die noch nicht aufgehen. Die neuen Blätter, die bereits aufgehen, nicht mitgezählt. Vor einer Woche waren es noch um die 10. Auf dem Foto seht Ihr nicht alle neuen Spitzen, aber recht viele.

Palme eine Woche später

Wir hoffen, dass sie sich weiter so gut entwickelt und halten Euch auf dem Laufenden.

Inzwischen gibt es Neuigkeiten vom 9.9.16: Teil 3 , vom 6.1.17: Teil 4  und vom 2.4.17: Teil 5

13. August 2016

Kompostwürmer geben etwas zurück - Wurmhumus - Teil 1

Die Lieblingsbeschäftigung der Kompostwürmer

Die absolute Lieblingsbeschäftigung von uns Kompostwürmern ist Fressen. Gerade wir Dendrobena veneta können eine Menge Futter verdrücken. Es wird behauptet, wir würden täglich bis zu unserem halben Körpergewicht wegputzen. Manche Menschen meinen, wir würden sogar noch mehr schaffen.

Das "Schwarze Gold des Gartens"

Aber wir Dendros nehmen nicht nur. Wir geben auch etwas zurück: den von uns produzierten Wurmhumus. Der soll ausgesprochen Nährstoffreich sein, so sehr, dass manchmal sogar vom "Schwarzen Gold des Gartens" gesprochen wird. Ich finde das etwas übertrieben. Aber seis drum. Ich habe mir das nicht ausgedacht.

Experiment Palmenrettung

Unser Mensch hat jedenfalls inzwischen ein paar Mal, ein wenig Wurmhumus aus unserer Kiste entnommen. Er gibt ihn einer Pflanze, die im letzten Jahr im Frühjahr wegen einer Bautrocknung sehr gelitten hat und sich davon nicht wieder erholen konnte.

Es handelt sich um eine Chrysalidocarpus lutescents - Areca Palme (auch Goldfrucht-Palme genannt), die schon viele Jahre bei unserem Menschen im Wohnzimmer steht. Diese Palme war bis zu der Bautrocknung (nach einem Wasserrohrbruch) fast bis zur Decke gewachsen. Aktuell sieht sie so aus:
Areca Palme geschädigt durch Bautrocknung
Unser Mensch will seiner geliebten Palme eine Chanche geben und wir Kompostwürmer hoffen, ihm dabei helfen zu können.

Palmenrettung mit Wurmhumus: Der Anfang

Seit Ende Juli gibt es jetzt regelmäßig 2 bis 3 Mal pro Woche immer mit dem Gießen 2 Löffel Wurmhumus dazu. Vorher gab es nur vereinzelt und unregelmäßig kleine Portionen Wurmhumus. Wir wollen der Palme dabei helfen, neue und gesunde Blätter zu bilden. Die Blätter, die sich seit der Trocknung gebildet hatten, hatten oft schon braune Spitzen, bevor sie sich überhaupt geöffent hatten.

Jedenfalls kann unser Mensch jetzt schon beobachten, dass mehr als 10 neue Blätter kommen. So viele gab es seit der Bautrocknung nicht auf einmal. Und sie haben fast keine braunen Spitzen mehr.

Außerdem scheint sich die Pflanze alter (kranker?) Blätter zu entledigen. Es gibt parallel zu den sich neu bildenen Blättern auch einige, die braun werden und dann abgeschnitten werden können.

Wir halten Euch auf dem Laufenden über die Entwicklung der Palme mit hoffentlich positiven Nachrichten.

Inzwischen gibt es Neuigkeiten: Teil 2  und Teil 3  und  Teil 4  und Teil 5 .

Kompostwürmer und noch einmal lecker Futter

Zum Thema Futter für uns Kompostwürmer kann man viel sagen. Das hatte ich ja bereits erwähnt (z.B. hier ein Lieblingsfutter , Tricks fürs FutterTipps fürs Futter .)

Ich hatte auch schon einmal darauf hingewiesen, dass es für uns leichter ist, Futter zu verwerten, wenn es für uns ein wenig vorbereitet worden ist. Ein Trick ist beispielsweise, festes Futter zunächst einzufrieren, damit es davon (nach dem Auftauen) weicher wird.

Ein anderer Trick ist die Vorbereitung mit Pürierstab oder Mixer. Wobei es nicht unbedingt erforderlich ist, das Futter zu Brei zu verarbeiten. Eher im Gegenteil, denn wenn die Breischicht zu dick ist und wir die nicht schnell genug essen können, kann sie wegen Sauerstoffmangels faulig werden. Das ist dann für uns nicht gut und es fängt an zu stinken.

Unser Mensch hat für uns Kohlrabiblätter mit dem Pürierstab ein wenig vorbereitet. Das sah dann so aus:
Kohlrabiblätter mit dem Pürierstab zerkleinert
Abends haben wir das Futter bekommen. Am nächsten Morgen haben wir uns daran bereits gütlich getan, wie ihr auf dem Foto sehen könnt. Übrigens, ganz viele meine Kumpels sind unter dem Futter. Die könnt Ihr auf dem Foto gar nicht sehen.

Wenn unser Mensch uns die Blätter unzerkleinert gegeben hätte, hätten wir am nächsten Morgen damit noch längst nichts anfangen können, warum, könnt Ihr in dem Post nachlesen (Warum wir in unserem Futter herumkriechen).

5. August 2016

Kompostwürmer brauchen Feuchtigkeit

(Ergänzt am 15.9.16 u. 29.1.17)
Es gibt etwas, das für uns Kompostwürmer ausgesprochen wichtig ist: Feuchtigkeit. Wir Dendros brauchen und lieben Feuchtigkeit. Wir brauchen sie insbesondere deshalb, weil wir durch unsere Haut atmen. Und sie  muss dafür feucht sein.

Auf dem Foto
Dendrobena veneta in der Wurmkiste
seht Ihr uns nur in feuchten Bereichen. Auf dem trockenen Karton oder dem anderen trockenen Futter seht Ihr uns nicht. Trockene Stellen meiden wir nach Möglichkeit.

Wenn es im Sommer warm und zu trocken wird, dann bilden wir mit unseren Kumpels ein Knäul, um weniger Feuchtigkeit zu verlieren und nicht auszutrocknen. Aber das überleben viele von uns oft nicht. Deshalb ist es lebensnotwendig für uns, dass unser Substrat immer ausreichend feucht ist. Einen Test, ob sie richtig ist, könnt Ihr machen, indem Ihr eine handvoll Substrat (ohne Würmer und Kokons natürlich!) nehmt und ausdrückt. Dann sollten ein paar Tropfen Wasser heraustropfen.

Speziell wir Dendros lieben es eher etwas zu feucht als zu trocken. Wir tummeln uns immer gerne an den feuchtesten Stellen in unserer Kiste. Übrigens können wir in ausreichend sauerstoffreichem Wasser sogar eine kleine Weile unter Wasser atmen. Wie lange wir es unter Wasser aushalten, hat unser Mensch zum Glück mit uns nicht ausprobiert. Deshalb kann ich dazu leider (oder glücklicherweise?) nichts sagen. Update vom 15.9.2016  : Einer unserer Kumpels hat einmal ein Bad genommen und musste gerettet werden. Was genau geschehen ist, findet Ihr in: Kompostwürmer und die Hitze

Tipp für den Winter: Auch im Winter müsste Ihr darauf achten, dass es in unserer Kiste feucht genug ist. Das gilt insbesondere dann, wenn unsere Kiste in der Wohnung steht. Dann kann nämlich die trockene Heizungsluft für Probleme sorgen.

3. August 2016

Wie Kompostwürmer beobachten? - ein Trick

Vor einiger Zeit habe ich Euch ja schon mal etwas darüber erzählt, welches Verhältnis wir Kompostwürmer zum Licht haben (Post zum UV-Licht). Nicht etwa, dass wir zum lichtscheuen Gesindel gehören. Wir führen absolut nichts Böses im Schilde und trotzdem scheuen wir Licht, fast wie der Teufel das Weihwasser.

Lange Rede kurzer Sinn, UV-Licht ist für uns gefährlich. Eine zu hohe Dosis UV-Strahlung ist sogar lebensgefährlich für uns Kompostwürmer. Deshalb haben wir Sinneszellen, mit denen wir Licht wahrnehmen können und verkriechen uns so schnell wie möglich, sobald wir es bemerken.

Darum ist es so schwierig, uns zu beobachten oder gar zu fotografieren.

Jetzt kann ich Euch aber einen Trick verraten, wie Ihr Menschen uns beobachten könnt und wir uns trotzdem nicht ängstlich verkriechen. Auf dem Foto könnt Ihr es erkennen:
 
Kompostwürmer bei Rotlicht

Ihr könnt uns beobachten, wenn Ihr Rotlicht verwendet. Das Rotlich können wir mit unseren Sinneszellen nämlich nicht wahrnehmen. Aber, bitte grillt uns nicht! Rotlicht wird auf Dauer sehr warm. Daher bitte mit der Lampe Abstand halten, denn Hitze vertragen wir gar nicht. Außerdem trocknet unser Substrat aus, wenn Ihr uns zu lange mit Rotlicht in unserer Kiste beobachtet. Deshalb, bitte keine Dauerbeleuchtung mit Rotlicht! Ihr wollt ja sicher nicht, dass wir einen Hitzschlag bekommen.