12. März 2017

Kompostwürmer haben Jubiläum - das erste Jahr haben wir überlebt

Wir Kompostwürmer haben Jubiläum! Seit einem Jahr (plus ein paar Tage) sind wir bei unserem Menschen. Wir leben noch und wir haben uns sogar vermehrt!

Dendrobena veneta in der Wurmkiste
Angefangen haben wir zu 500 Kumpels der Gattung "Dendrobena veneta". Anfangs wollten wir noch die Umgebung unserer Kiste erkunden, aber das haben wir uns bald abgewöhnt.


Zuerst hat unser Mensch uns mit Licht einer LED-Kette in unserer Kiste gehalten. Später hat er einen anderen Trick angewendet:

Wir mögen weder Salziges noch Saures. Auf einem Forum über Kompostwürmer hat er von dem Trick gelesen, aus Apfelessig und Salz eine Lösung (so viel Salz nehmen, dass es sich im Essig nicht ganz auflöst) herzustellen und diese auf den Rand der Kiste streichen und trocknen lassen. Wenn die Flüssigkeit verdunstet ist, bildet sich so eine Art Essig-Salz-Kruste. Da wir das Zeug nicht mögen, kriechen wir da nicht drüber und bleiben in der Kiste.

Inzwischen kriechen nur noch wenige von uns Dendros auf den Wänden unserer mittlerweile zwei Kisten herum.

Der Sommer war recht heiß. Sogar in der Wohnung wurde es mehr als 27° C. Mit einer Art "Klimaanlage" hat uns unser Mensch das Leben ein wenig erträglicher gemacht.

Im Herbst gab es die erste richtige Wurmhumus-Ernte (vorher hat er nur ein paar Mal zur Rettung seiner Palme ein wenig Humus entnommen). Unser Mensch hat uns aber nicht unseren ganzen Humus weggenommen. Einen Teil unseres gewohnten Substrats, mit unseren für uns wichtigen Mitbewohnern, hat er uns gelassen und durch Kokoserde und Zeitungspapier aufgefüllt.

Jetzt ist bald Frühlingsanfang. Nachdem unser Mensch im Winter kaum frische Kokons in unserem Substrat gesehen hat, entdeckt er neuerdings wieder mehr. Warum das so ist, versteht er nicht, weil unsere Kiste in der Wohnung gleichmäßig warm steht. Oder hatten wir unsere Kokons nur gut versteckt???

Bald ist unser Humus auch wieder Reif zur Ernte. Bevor es richtig warm wird, wird er ihn sicher wieder ernten. Wir sind schon gespannt. Vielleicht zählt er uns dann auch wieder. Im Herst waren wir ca. 1300 bis 1400 Riesen-Rotwürmer plus Kokons. Mal sehen, ob wir dann mehr Kumpels sind oder ob die Kapazität unserer Kisten im Herbst bereits erschöpft war.

Den im Herbst geernteten Humus hat er in einem Gewebesack auf seinem Balkon gelagert. Er hatt ihn in einer windgeschützten Ecke liegen und hat ihn einige Male mit Wasser angefeuchtet. Aktuell war noch Leben im Humus, obwohl es einige Male unter Null Grad war. Er kommt jetzt in den Garten seiner Eltern und wird den Pflanzen zu neuer Pracht verhelfen.

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