30. Oktober 2016

Kompostwürmer - zu viele Würmer in der Wurmkiste?


Seit fast genau acht Monaten leben wir Kompostwürmer bei unserem Menschen in inzwischen zwei Wurmkisten. Anfang März waren wir 500 Dendros und lebten in einer Kiste. Seitdem haben wir uns kräftig vermehrt.

Eisenia hortensis (Dendrobena veneta) in einer Wurmkiste
Deshalb hat unser Mensch etwa drei Monate nach unserem Einzug in die erste Kiste für uns eine zweite Kiste mit Kokoserde und ein wenig Zeitungspapier vorbereitet. So sah das aus:
Wurmkiste mit Kokoserde und Zeitung vor dem Umzug der Kompostwürmer
Danach wurden etwa ein Drittel von uns Kompostwürmern mit unserem Substrat aus der ersten Kiste in die neue Kiste verlegt.

Nur wenige Minuten später haben sich viele Dendros bereits eingegraben:

Dendrobena veneta in einer Wurmkiste nach dem Einzug
Auch seit dieser Teilung haben wir fleißig weiter Nachwuchs produziert. Jetzt fragt Ihr sicher, ob wir uns weiter so vermehren, dass wir eines Tages so viele werden, dass es uns  in unseren Kisten zu eng wird und die Kisten vielleicht sogar "überlaufen"?

Wir können Euch beruhigen. Vor einer "Überbevölkerung" von uns Kompostwürmern müsst Ihr Menschen keine Angst haben. Wir werden bei unserem Menschen nicht eines Tages das ganze Badezimmer besiedeln.

Wie bei so vielen Dingen bei uns Kompostwürmern, die wir ja eine uralte Spezies sind, sehr viel älter als Ihr Menschen, haben wir im Laufe unserer Entwicklung gelernt, uns anzupassen.

Wir sind in der Lage, unsere Population unserer Umgebung anzupassen. Was das Wort "Population" bedeutet, fragt Ihr? In der Biologie bedeutet "Population" "die Tiere oder Pflanzen, die zur gleichen Zeit am selben Ort leben und sich miteinander fortpflanzen können" (Quelle: Wikipedia).

Das ist ganz einfach. Wenn es eng werden könnte, bekommen wir einfach weniger Nachwuchs. Wie viel Platz wir in unserer Kiste haben, merken wir ja. Zugegeben, wir müssen darüber nicht "nachdenken", wir haben auch keinen Anführer, der uns steuert, wir haben dieses Verhalten ganz einfach in unseren Genen.

Auch wenn wir weniger Futter bekommen, bekommen wir weniger Nachwuchs, damit weiterhin alle satt werden. In der Natur kann dies ja immer leicht passieren, dass weniger geeignetes Futter für uns zur Verfügung steht. Dass wir weniger Futter von unserem Menschen bekommen, wollen wir nicht hoffen.

Unser Mensch hat unsere Kisten seit der ersten Teilung vor fünf Monaten nicht mehr geteilt. Wir haben uns in der Zeit weiter kräftig vermehrt. Aber unser Mensch hat festgestellt, dass wir seit zwei bis drei Monaten deutlich weniger Kokons abgelegt haben. Es sind auch weniger Babywürmchen zu finden. Er hat daher keine Angst, dass wir eines schönen Tages sein ganzes Badezimmer bevölkern, weil es uns in unseren Kisten zu eng geworden ist.

Wenn unser Mensch zukünftig unsere Kisten wieder teilt und uns auf weitere Kisten verteilt, werden wir wieder mehr Kokons ablegen. Aus den Eiern in den Kokons werden dann wieder Babywürmchen schlüpfen.

Nach einer Teilung dauert es ein wenig, bis wir wieder Kokons ablegen, weil wir uns an unsere neue Umgebung erst gewöhnen müssen, insbesondere in den neu angelegten Kisten. Aber, sobald wir uns eingelebt haben, geht es wieder los. 

23. Oktober 2016

Kompostwürmer und der Herbst

Wir Kompostwürmer sind in einem gewissen Rahmen sehr anpassungsfähig. Das gilt auch für die Jahreszeiten und die damit verbundenen Temperaturen.

Hier im Rheinland ist seit einigen Wochen der Herbst eingekehrt. Die Temperaturen sind kräftig gesunken, insbesondere draußen in der Natur. Aber auch in der Wohnung unseres Menschen ist es kühler geworden.

Wohlfühl-Temperatur für Dendrobena veneta

Am liebsten haben wir es zwischen 15° C und 25° C. Bei diesen Temperaturen fühlen wir Dendros uns am wohlsten. Wenn unsere Kiste in der Wohnung steht, ist das von der Temperatur her für uns optimal.

Kompostwürmer in einer Wurmkiste im Herbst

Kompostwürmer im Herbst und Winter

Steht die Kiste aber im kalten Keller, in einer Garage oder gar in einem Gartenschuppen, müsst Ihr Menschen auf uns aufpassen. So lange es 5° C oder wärmer ist, besteht noch keine Gefahr für uns. Wird es aber frostig, solltet Ihr für uns ein wärmeres Plätzchen suchen oder Maßnahmen ergreifen, damit wir nicht erfrieren. Denn, Frost überleben wir leider nicht.

Außerdem müsst Ihr bei kühleren Temperaturen darauf achten, dass Ihr uns nicht überfüttert. Wir sind dann nämlich nicht mehr so aktiv und unser Stoffwechsel ist reduziert. Daher haben wir nicht so viel Hunger.

Wenn Ihr jetzt zu viel füttert und wir mit dem Fressen nicht hinterher kommen, könnte das Futter faulen und das ist gar nicht gesund für uns. Letztlich könnte die Kiste sogar (biologisch) "umkippen" und es setzt ein Massensterben ein. Am besten beobachtet Ihr uns um heraus zu finden, wie viel wir fressen und gebt uns dem entsprechend.

Übrigens, ein untrügliches Zeichen, dass Ihr uns zu viel Futter gegeben habt, ist, wenn das Futter anfängt zu faulen oder sogar zu stinken. Dann solltet Ihr alle faulen Stellen entfernen und entsorgen (z.B. im Biomüll). Normalerweise stinkt unsere Kiste nicht, sondern riecht angenehm nach Waldboden oder Laub oder nach dem, was Ihr uns als Futter gegeben habt (z.B. Kohl).

Kompostwürmer in der Wohnung 

Unser Mensch muss in seiner Wohnung nicht so sehr darauf achten, wie viel er uns füttert. Da dort die Temperaturen relativ konstant sind und nur wenige Grade Unterschied herrschen (es sei denn, es wird im Sommer richtig heiß: Kompostwürmer und die Hitze) , macht es nicht viel Unterschied, wie viel wir in den verschiedenen Jahreszeiten fressen.

Kompostwürmer draußen 

Anders ist es, wenn wir ständig draußen leben. Dann müssen wir auf jeden Fall vor Frost geschützt werden. Den vertragen wir nämlich gar nicht. Auch im Herbst besteht bereits Frostgefahr, selbst im milden Rheinland!